Zwei Weinflaschen und viele Höhenmeter

Am Samstagmorgen, 8. September, trafen sich 18 Männerriegler am Bahnhof Thalwil. Die jährliche Bergturnfahrt stand auf dem Programm. Ziel war das wunderschöne Alpsteingebiet.

 

Erster Tag: Wasserauen – Meglisalp - Plattenbödeli
Nach mehrmaligem Umsteigen (Pfäffikon SZ, Rapperswil, Uznach, Herisau) trafen wir in Wasserauen ein. Dort wartete bereits Ernst Frey, der von seiner zweiten Heimat (oder vermutlich ist es die Erste!), dem Toggenburg, selbständig nach Wasserauen gekommen war. Die Zugwechsel hatten den Vorteil, dass wir bereits eingelaufen waren und wir somit direkt mit dem Aufstieg Richtung Meglisalp beginnen konnten.


Dieser beginnt mit einer deftigen Steigung (knapp eine Stunde). Der Weg geht weiter munter aufwärts, wenn auch nicht mehr so steil. Bis zur Mittagsrast in der Meglisalp waren rund 650 Höhenmeter zu bewältigen, die wir in gut zwei Stunden absolvierten. Nach der willkommenen Stärkung ging es weiter über die Widderalp (nochmals mehr als 300 meist steile Höhenmeter) bevor wir den angenehmen Abstieg von rund 600 Höhenmetern bis zu unserem Nachtquartier im Plattenbödeli unter unsere Wanderschuhe nahmen.


Nach einem Zwischenhalt in der Widderalp trafen wir dann gegen 18 Uhr im Plattenbödeli ein. Alle waren der Meinung, dass nach einem anstrengenden Tag ein entsprechender Apéro gerechtfertig ist. Wie sich zeigen sollte, war die Terrasse des Plattenbödeli dafür bestens geeignet. Und dann traf für die meisten unerwartet auch noch Beat Alpiger ein. Er nahm am Samstag noch an einem Familienanlass teil, liess es sich aber nicht nehmen anschliessend mit dem Zug nach Brülisau zu fahren und von dort zu Fuss ins Plattenbödeli hochzusteigen. Mit Beat nahmen somit 20 Männerriegler teil, soviel wie noch nie, seit die Senioren nicht mehr mitkommen.
Nachdem der Flüssigkeitshaushalt wieder in Ordnung gebracht war, begaben wir uns ins Innere des Restaurants, wo uns bald ein leckeres Nachtessen serviert wurde. Brav hielten wir uns an die Hausregel, die per 23.30 Uhr Nachtruhe verordnete.

 

Zweiter Tag: Plattenbödeli – Stauberen – Rusitz – Brülisau
Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns gegen 9 Uhr abmarschbereit. Schwere Beine vom Vortag und der Blick auf die vermeintlich senkrechte Wand Richtung Stauberen liessen einige Teilnehmer nach Alternativen suchen. Schliesslich nahm aber eine «Elite» von 13 Turnern die vorgesehene Strecke, die wieder 800 Höhenmeter und rund vier Stunden Wanderzeit versprach, in Angriff. Die fantastische Aussicht von der Stauberen Richtung Rheintal entschädigte aber für die Strapazen des steilen Aufstiegs.


Eine zweite Gruppe bestehend aus zwei Männerrieglern begann ebenfalls mit dem Aufstieg Richtung Stauberen, um dann aber auf halber Höhe direkt Richtung Ruhsitz abzubiegen. Die Gruppe «Warmduscher» startete mit einigen scharfen Jasspartien, um dann den direkten Weg nach Ruhsitz unter die Füsse zu nehmen. Dieser führte ohne nennenswerte Steigung in einer guten Stunde ans Ziel.


Im Restaurant Ruhsitz fanden die verschiedenen Gruppen wieder zusammen und hier endete auch der Wanderteil der Bergturnfahrt. Ab Ruhsitz benutzten wir ein Trottinett für eine rassige Fahrt nach Brülisau. Postauto und Zug brachten uns dann mehr oder weniger müde aber äusserst zufrieden nach Thalwil zurück.

 

Und zum Schluss noch dies:

  • Kurt Nufer nahm auch dieses Mal (wie schon die letzten vermutlich 20 Jahre) wieder zwei Flaschen Weisswein mit. Bei passender Gelegenheit wurden diese als «Gipfelwein» mit viel Genuss konsumiert. Vielen Dank, Kurt.
  • Wem in diesem Bericht das Wort Höhenmeter zu häufig vorkommt, kennt das Alpsteingebiet nicht.
  • Für Walti Graf sind die Wanderzeiten auf den Wandertafeln nicht relevant. Das heisst sie gelten schon – man muss die Zahlen einfach halbieren.
  • Hinfahrt in Herisau: Die Appenzellerbahn fuhr ein, war aber schon sehr gut belegt und auf dem Perron warteten noch viele weitere Fahrgäste, die ebenfalls mitfahren wollten. Bald wurde klar, Platz hat es nicht für alle und kurz entschlossen begaben wir uns, Notwehr geltend machend, ins noch leere 1.-Klasse-Abteil. Die Ledersessel waren sehr bequem.
  • Schönes Wetter + Alpsteingebiet + Quöllfrisch: Das passt!

Im Namen aller Teilnehmer danke ich Fredi Haug und Markus Fries für die Organisation der tollen Bergturnfahrt.

 

Text: Bruno Mülhaupt
Fotos: Jost Meyer, Lukas Henggeler, Fredi Haug